Gemäß Kriterienkatalog der Watchgroup, Absatz 1 (Geschlechterklischees und Vorurteile), 2 (Sexualisierung), 3 (Körper und Stilmittel) sowie 5 (Sexismus und Mehrfachdiskriminierungen) ist das Youtube Video des Rings Freiheitlicher Jugend (veröffentlicht am 04.08.2015) als sexistisch und menschenverachtend einzustufen.

Zu sehen ist am Beginn des Videos eine mit einem Bikini bekleidete Frau im Pool. Ihre Brüste sind deutlich im Bild zu sehen. Ihre Darstellung steht in keinem Zusammenhang mit der nachfolgenden Videobotschaft. Selbst ihr Text „Das Wasser steht uns bis zum Hals.“ vermittelt im Zusammenhang mit den Bildern nicht die Bedrohlichkeit, die diese Redewendung in sich trägt. Das Blau des Wassers lässt vielmehr ein Gefühl von Wellness aufkommen.

Im krassen Gegensatz dazu stehen die folgenden Bilder, die gespickt mit Stereotypen sind. Es wird suggeriert, dass Asylwerber_innen bzw. Menschen mit Migrationshintergrund die Macht hätten, das soziale System zu bedrohen. Migranten sind in erster Linie sitzend oder stehend auf der Straße zu sehen, oder betend in einer Moschee. Migrantinnen tragen ausnahmslos Kopftuch.

In diesem Hauptteil des Videos sind mehrheitlich Männer zu sehen, entweder als bedrohliche „Ausländer“ oder als „Inländer“, die um Arbeit bitten (mit einem Schild in den Händen) oder die im Rahmen der RFJ um ihre Rechte kämpfen (mit erhobener Faust).

Am Ende des Videos ist wieder dieselbe Frau wie zu Beginn zu sehen, diesmal ohne Text und unscharf im Bild. Ihre Konturen sind aber gut erkennbar. Sie nähert sich dem Beckenrand, stemmt sich aus dem Wasser und zeigt so ihre makellose Figur.

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In diesem Werbevideo findet eindeutig eine Sexualisierung des weiblichen Körper statt. Der Körper der Frau steht in keinem Zusammenhang mit der Werbebotschaft und stellt nur den Rahmen für das eigentliche Video dar. Aber auch im zentralen Video werden Stereotype geschlechtlicher, kultureller und religiöser Art repräsentiert.

Das Video ist eindeutig als sexistisch einzustufen und darüber hinaus aufgrund seiner menschenverachtenden Botschaft abzulehnen.