Zwei hübsche junge Frauen benutzen ein Verkehrsmittel der Wiener Lienen, stecken die Köpfe zusammen und kichern. Anlass ist augenscheinlich die attraktive Rückansicht eines jungen Mannes, wobei nur Oberarme und Hintern zu sehen sind. Der Slogan: „Ich sag doch, du solltest mehr Bus fahren“.

Die Botschaft sollte damit klar sein: Beim Auto fahren hat man die Gelegenheit eher nicht, attraktive Männer zu taxieren und zu begutachten. Öffentliche Verkehrsmittel benutzen, kann den Unterhaltungswert steigern.

Was wollen uns die Wiener Linien damit sagen?

Dass man übliche Rollenmuster in der Werbung einfach vertauscht und schon ist es witzig? Dass bei Verkehrung der üblichen Rollenmuster keine herkömmlichen sexistischen Stereotype erzählt werden? Dass der  männliche Körper kein Objekt für Sexismus ist? Oder dass junge Frauen sich sehr gut gegen den Alltags-Sexismus wehren können, in dem einfach die gewohnten Verhaltensweisen getauscht werden?

Sexismus ist ein Ausdruck  und eine Folge des  Machtgefälles innerhalb unserer Gesellschaft. In den meisten Fällen trifft es Frauen in Worten, Bilder und Taten. Dass Sexismus aber auch  Männer treffen kann, ist in diesem Sujet eindeutig zu sehen. Hier wird ein Männerkörper, noch dazu nur Teile davon, objektiviert und sexualisiert.

Nach den Kriterien der Salzburger watchgroup ist dieses Sujet eindeutig sexistisch.

Der Werberat hat keinen Grund zum Einschreiten gesehen.